"Altenburg auf einer kegelförmigen Anhöhe"

Die Burg gab dem Dorf den Namen

Spuren der Befestigungsanlage über dem Dorf Almrich (Altenburg), die der Heimatforscher Carl Peter Lepsius 1854 noch feststellen konnte, sind heute nicht mehr erkenntlich. Sie lag auf einer "kegelförmigen Anhöhe unmittelbar über dem Dorf" und war durch Wallgräben gesichert. 1140 wird sie erwähnt in einer Grenzbeschreibung des Pförtner Waldes.
Dort heißt es: Ursque ad antiquum aggerem Aldenburgensium. Von da erscheint die Burg, die dem Dorf den Namen gab, desöfteren in den Urkunden.
Möglicherweise bezieht sich auf diese Burg auch die Nachricht Thietmars von Merseburg zum Jahre 1010, der ausführlich berichtet, dass die beiden markgräflichen Brüder Ekkehard II. und Hermann mit ihrem OheimGunzlin in Streit geraten waren und schließlich "ein gewisses Kastell an der Saale, welches Gunzlin besonders liebte, mit Mauern und Schutzwehr befestigt und mit unzähligen Schätzen aufgefüllt hatte, unversehens mit stürmender Hand einschlossen, eroberten und nach Teilung aller Beute von Grund aus zerstörten und verbrannten".
Einige Jahre später, 1168, wird berichtet, dass die Burg von Bischof Udo II. mit dem Bann belegt (destructa et nunquam reedificanda urbs) und zugunsten der Stadt Naumburg in ihrer Bedeutung aufgegeben wurde. 1551 war sie wohlschon fast völlig verschwunden, weil in einer Beschreibung des Geländes nicht mehr als der "alte Wahl - oder Schantzgraben unterm Berge" erwähnt wird.
In dem Dorf und seiner Flur kam es in der Folgezeit zu mehrfachen Besitzveränderungen und Erwerbungen, wobei vor allem die Naumburger Klöster St. Moritz und St. Georgen ihren Anspruch neben dem Zisterzienserkloster Pforte geltend machten. 1353 war aber der Ort schon völlig in der Gerichtsbarkeit von Pforte, das besonders großes Interesse an dem Ort als Mühlendorf hatte.
Die sogenannte Nordmühle in Almrich, die zu den Stiftungsgütern von Pforte 1138 gehörte, wurde schließlich 1551 als Walkmühle an die Naumburger Tuchmacher verpachtet.
Eine zweite Mühle, die sogenannte Kegelsmühle (Kegelsmol) , lag unterhalb der Schweinsbrücke. 1306 gehörte auch sie völlig den Zisterziensern, wurde aber bei den großen Überschwemmungen im Jahre 1433 wohl total zerstört.
Das Dorf selbst wurde 1554 vom Amt Eisenberg getrennt und samt Flemmingen zum Amt Freyburg überwiesen.
Die schmucke Dorfkirche von Almrich wurde 1739 völlig umgebaut, wobei der Turm mit Schweifhaube und Laterne erhöht werden musste. Von dem gotischen Vorgängerbau, einer Chorturmkirche, sind nur noch geringe Reste erhalten. Dazu zählt der Unterbau des Turmes und der gotischen Chorborgen. Das älteste Gasthaus des Ortes, die sogenannte "Oberschenke" , erhielt im 19. Jahrhundert den Namen "Bär" .