Zur Eingemeindung der selbständigen Gemeinde Altenburg /Saale (Almrich) zur Stadt Naumburg im Jahr 1950 und die folgenden 60 Jahre aus der Sicht vieler Almricher, die diese Entwicklung bis zum Jahr 2009 miterleben.

Diese Übersicht erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit , sie soll nur einen Einblick in die ehemalige Struktur der Gemeinde geben.
( Ergänzungen oder Änderungsmitteilungen sind erwünscht.)


Rückblicke
:
Almrich hatte vor 60 Jahren eine selbständige Wasserversorgung, eine Straßenbeleuchtung,  eine selbständige freiwillige Feuerwehr, einen Gesangverein, einen Fußballverein, eine selbständige Schule mit 4 Klassenräumen, einen christlichen Kindergarten, einen Ziegenzuchtverein, 1 Bücherei, 2 Fleischer, 3 Bäcker, 4 Kolonialwarenläden, 5 Wäscherollen, 5 Schuhmacher,1 Elektrobetrieb, 1 Maurerbetrieb, 1 Maschinenfabrik, 3 Gärtnereien, 1 Mahlmühlenbetrieb,
1 Holzschneidemühle, 3 Tischlereien, 3 Schneidereien, 3 gemeindeeigene Mehrfamilienwohnhäuser, 1 Klempnerei, 1 Sattlerei, 1Ortspolizisten mit Hilfspolizisten ,1Malerbetrieb, 5 Gaststätten,  kommunale Selbstverwaltung mit Bürgermeister und Sekretärin im eigenen Bürgermeisteramt
?   Landwirtschaften die als Familienbetriebe geführt wurden, Alle Betriebe beschäftigten 2-4 Personen,    Der überwiegende Teil der Einwohner war in Leuna , Buna, der Reichsbahn oder in der Möbelfabrik und der Metallwarenfabrik und bei Gehring beschäftigt.


Dem Zeitgeist fielen zum Opfer
: Die Feuerwehr, der Fußballverein, die Schule,  der Ziegenzuchtverein, die Bücherei, 2 Fleischer, 3 Bäcker, 4 Kolonialwarenhändler, 5 Wäscherollen,  5 Schuhmacher,
1 Maurerbetrieb, 3 Gärtnereien, 1 Holzschneidemühle, 3Schneidereien, 1 Gemeindehaus, 1 Sattlerei,
1 Ortspolizei,  Kommunale Selbstverwaltung, 4 Gaststätten.  


Einblicke
in den
Kommunalen Straßenausbau in Almrich seit 1989 : . ohne Straßenausbaubeiträge der Anlieger : Kaltes Tal
( damals wohnte der Bauamtsleiter in der
Straße)

Damit nicht vergessen wird, wie es wirklich war
.      Panoramaweg ,( Der damalige Landrat baute zum Zeitpunkt dort ein Eigenheim.)

Die Weinberge wurde aus Mitteln des ländlichen Wegebaues finanziert,
      
                                    
Der Lindenberg
wurde mit einer Schwarzdecke versehen ( bisher ohne finanzieller Beteiligung der Anwohner weil kein grundhafter  Ausbau durchgeführt wurde)

Sperlingsberg, Bachstraße, Anlieger wurden mit 70% Baukostenzuschüssen belastet.
Die Stadt brüstet sich aber mit den Gesamtkosten als städtische Investitionen


B87Straße
wurde vom Bund finanziert, Fußweg und Nebenanlagen wurden mit 70 % den Grundstücksanliegern zur Last gelegt. Klage von einigen Grundstückseigentümern, wurde von diesen während der Verhandlung zurückgezogen, weil die Stadt mit neuen "Erschließungsbeiträgen" drohte. Dieser Preis hätte höher sein können, als die erhobenen Forderungen. Zum damaligen Zeitpunkt wussten die Kläger und leider auch deren Anwälte nicht, die sowieso eine schwache Kür abgaben, dass das sehr schwierig für die Stadt gewesen wäre, da die 1.Erschließungskosten vor ca. 80 Jahren, hätten          gegengerechnet werden müssen, um neue Erschließungsbeiträge im Gemeinderat beschließen zu können. Weitere Fehler der städtischen Planung, war die fehlerhafte Abschnittsbildung, die außerdem noch ohne Mitwirkung der Bevölkerung beschlossen wurde. So blieb eine Bevorteilung und Benachteiligung Einzelner Anlieger nicht aus, z.B. Hinterliegergrundstücke wurden bei der Anwendung der Straßenausbaugebührenerhebung rechts dazu gezählt und links nicht berechnet. So reihte sich Fehler an Fehler, zu Lasten einiger Anlieger, die nicht wieder gut zu machen sind. Diese Tatsachen sind belegbar und sollten auf diesem Wege nicht verloren gehen.

Am Anger,  wurde mit 70% Baukostenzuschuss der Grundstückseigentümer finanziert.


40 Jahre Nachkriegszeit unter sozialistischer Mangelwirtschaft, hat für die Grundstückseigentümer und auch die übrigen Bewohner nicht soviel Ungerechtigkeiten gebracht,  wie die folgenden 20 Jahre "freie Marktwirtschaft". 

Die Ursachen dazu :
Mit der Ausklammerung der Gemeindegebiete Almrich und Grochlitz aus dem Dorferneuerungsprogramm durch die damaligen Entscheidungsträger, waren die darauf folgenden Ungerechtigkeiten vorprogrammiert. Die vielen umliegenden Dörfer wurden durch weitreichende Fördermaßnahmen in einem Maße unterstützt die in Ihrer Geschichte beispiellos sind. Nach 20 Jahren sind diese Dörfer nicht wiederzuerkennen. Selbst private Erneuerungsmaßnahmen an Gebäuden wurden finanziell unterstützt. Dass es dadurch für die Grundstückseigentümer ein Leichtes war, sich an kommunalen Bauleistungen mit gerade mal 15 % zu beteiligen, liegt auf der Hand. Die Almricher sind weit davon entfernt darüber neidisch zu sein. Man gönnt es den Dörfern von Herzen, ist man doch seit Generationen mit diesen Dörfern durch Familienbindungen oder Vereine eng verbunden. Eine weitere Ursache, war das Fehlen von Engagement der gewählten Gemeindevertreter für den Ort. Statt dessen war Opportunismus angesagt und sie starrten wie gebannt auf die Lippen des damaligen Herr`n, und Meister, dem O.B. Aber auch er hat vermutlich nicht geahnt, was es für nachteilige Auswirkungen auf eine Gemeinde hat, wenn es aus den Förderprogrammen so rigoros ausgeklammert wird wie Almrich und nur das Zentrum als vorrangiges Sanierungsgebiet verwaltet wird. Um so verwerflicher ist eine Pressemeldung, in der sich die damaligen Stadtväter mit den Gesamtkosten der Investitionen, als allein städtische Investitionen brüsteten, und mit keiner Zeile erwähnten, dass davon die Grundstückseigentümer 70% getragen haben. s.o.

Einsichten.

Bestrebungen doch noch einen funktionierenden Ortschaftsrat zu installieren, scheiterte letztlich an zögernder Zustimmung des Gemeinderates, als auch am Willen junger Menschen, so ein Ehrenamt zu übernehmen. So war man bis Heute dem Wohl und Wehe der Stadtverwaltung ausgeliefert, die sich nur gelegentlich dem öffentlichen schwachen Druck der Bevölkerung geneigt zeigte, zu folgen. Die Bevölkerung fand sich letztlich mit dieser Rolle ab. Man beschränkte sich auf gelegentliche telefonische Beschwerden oder Leserbriefe, die oft in unvollständiger oder veränderter Form veröffentlicht wurden.


Altalmrich,
 ein Possenspiel stadtpolitischer Entscheidungen.
Den Altalmrichern ließ man es nachträglich spüren wie man mit unfolgsamen Untertanen umgeht. Wie man das in einer Demokratie macht, zeigen einige Zeitungsartikel nur ansatzweise. Hatten sich doch die Bürger gegen einen teuren grundhaften Ausbau Ihrer historischen Dorfstraße mit 3, über 90 %igen Mehrheitsentscheidungen dagegen gewehrt. Zähneknirschend musste die Stadt die voreilig schon total aufgerissene Straße auf Ihre Kosten wieder in den alten Zustand  zurückversetzen. Dabei kann man sich des Eindruckes nicht erwehren , dass man vorher eine Schablone gemacht hat, um ja auch die alten Löcher wieder herzustellen. Das war eine Niederlage der machtbeflissenen Obrigkeit, die man noch nicht erlebt hatte. Ab diesem Zeitpunkt ließ man die Alt - Almricher schmoren bis Sie schwarz wurden.
Daran hat sich leider bis heute nichts geändert. Nach dem Motto:" Macht braucht kein Recht,- Macht hat recht"!! geht man seit dem mit den Almrichern um.
Dem Einfluß des ausgeschiedenen O.B. Becker ist es nach einigen guten Gesprächen zu verdanken, dass wenigstens der Friedhofsweg eine Schwarzdecke  bis zur letzten Bebauung bekam ohne daß für die Anlieger Kosten entstanden.

Rainweg , die unendliche Geschichte einer Gemeindestraße mit jahrzehntelangen Fertigstellungsterminen. Ein Beispiel unfähiger Bauplaner und Politiker, die so Etwas dulden.           (Rainweg siehe Oben  ) letzter genannter Fertigstellungstermin: Kirschfest, das Jahr wurde nicht genannt.



                                                                           
  (Resümee eines gebürtigen Almrichers im Jahr 2009)     H.R.