Strassennamen in Almrich und ihre
Bedeutung
Die Kösener Strasse
erhielt 1877 ihren Namen, zuvor hieß sie Michaelstor. Neben zahlreichen
Villengrundstücken wurde auch die Kadettenanstalt, kurz "Kadette" genannt, in
dieser Strasse errichtet. Nach einer wechslvollen Geschichte beherbergt letztere
heute eine Außenstelle des Bundessprachenamtes und eine Fachschule der
Bundeswehr.
Der Name Papsts Grund wurde nach einem
früheren Eigentümer,
Karl Ferdinand Papst (1820 - 1884), gewählt.
Die Strasse Krumme Hufe hat einen Flurnamen
übernommen. Sie trägt den Namen nach einem alten Saalearm, der infolge der
Begradigung des Flusslaufes bei dem Bau der Bahnlinie abgeschnitten wurde. Bei
der Einmündung dieser Strasse verläuft die Kösener Strasse über die
Schweinsbrücke, die einst die Grenze zwischen Naumburg und Almrich darstellte.
Sie führt über einen Graben, der früher Wasser vom Michaelisholz in die Saale
leitete, und trägt ihren Namen nach der Schweinswarte, die sich im Mittelalter
oberhalb der Brücke befand.
Die Häuser der Dr.- Robert - Koch - Siedlung
wurden in den 30er Jahren des 20.Jh. errichtet. Die Siedlung erhielt ihren Namen
des Arztes und Begründers der modernen Bakteriologie nach 1953.
Der Panoramaweg trägt seinen Namen zu
Recht, denn von seiner Höhe aus hat man einen herrlichen Blick über das Panorama
des Saaletales von Gröbnitz über Schönburg und Goseck, die Hänge des
Blütengrundes, das Unstrutal bis Freyburg und weiter über die Weinberge des
Saaletales von Roßbach bis zu den Saalhäusern.
Die Johann- Sebastian - Bach - Strasse
erhielt diesen Namen schon vor der Eingemeindung Almrichs nach Naumburg. Der
Grund dafür ist heute nicht mehr festzustellen. Almrich hatte keine Beziehungen
zum Thomaskantor, wohl aber Naumburg im Zusammenhang mit der Abnahme der
Hildebrandtorgel durch ihn im Jahre 1746.
Der Sperlingsberg ist ein alter Flurname
und steht in Verbindung mit dem Nahen Sperlingsholz.
Die Sachsenholzstrasse führt sowohl zum
Bismarckturm als auch am Sachsenholz entlang nach Flemmingen und wird von vielen
Flemmingern als "Schleichweg" nach Bad Kösen und Freyburg genutzt, obwohl sie
teilweise unbefestigt ist.
Auch der Lindenberg hat eine alte
Flurbezeichnung übernommen. Über diese Strasse verlief einst der Verkehrsweg
anstelle der jetzigen Hauptstrasse und kehrte erst hinter der ehemaligen
Gaststätte "Zur Linde" - kurz vor der Brücke über die Kleine Saale - zu der
heutigen Strassenführung zurück.
Der Friedhofsweg führt zum Almricher
Friedhof.
Die Hauptstrasse war die wichtigste Strasse
in Almrichs Mitte und Durchgangsstrasse durch diesen Ort und hat ihren Namen
beibehalten.
Der Rainweg zweigt vom Friedhofsweg ab und
verläuft am Rande (Rain) des Ortes
bis zur Bahnlinie.
Altalmrich ist der Bereich um die Almricher
Dorfkirche und vermutlich auch einst der alte Dorfkern.
Der Mühlplatz wird beherrscht von der
ehemaligen Wassermühle, die sowohl als Getreidemühle als auch als Sägewerk
dienste und von der Kleinen Saale angetrieben wurde. Sie befand sich einst im
Besitz des Klosters Pforte, heute ist sie ein Mischfutterwerk.
Am Anger lag früher die Gemeindewiese, die
den Gänsen und Enten vorbehalten war. Von hier war es nicht mehr weit bis zu
deren Lebenselement, dem Wasser der Saale.
Die Pfortastrasse am Ortsausgang nach
Schulpforte hat ihren Namen - im gegensatz zu der gleichnamigen Strasse in
Naumburg - auch nach der Eingemeindung behalten.
Die Weinberge befinden sich jenseits der
Saale recht und links der möllernschen Landstrasse, ein Name, der von den
Gegebenheiten abgeleitet wurde.
Die Äpplerberge tragen ihren Namen nach
einer Flurbezeichnung, deren Herkunft
jedoch heute nicht mehr geklärt werden kann.
Der Name Poddelgraben geht wohl auf eine
alte Flurbezeichnung zurück und steht möglicherweise in Beziehung zu den auf
alten Messtischblättern verzeichneten Wüstungen Ober- und Unterpoddel. Diese
wurden mit Potan, einem Schmeichelnamen des altgermanischen Göttervater in
Verbindung gebracht.
Der unbefestigte Waldweg
vom Mühlplatz nach Schulpforte über die Klopstockquelle, entlang der kleinen
Saale,hieß bis in die 70er Jahre " Gustav Gläserweg" danach verschwand ein
ovales Straßenschild mit kleinem Blechdach und der Name geriet in Vergessenheit.
Wie ein alter Almricher berichtet, wurde der Weg nach dem ehemaligen Besitzer
des verwilderten Gartengrundstückes am Ortsrand entlang der kleinen Saale
benannt. Gustav Gläser war früher Gemeinderatsmitglied in Almrich und machte es
bei der Schenkung des Gartens zur Bedingung den Weg nach Ihm zu benennen .