Firma Friedrich Sander und Söhne  -  Malermeister

Friedrich Sander geb.: 31.03.1876 und mehrere seiner Geschwister sind ca. 1890 von Braunsroda bei Heldrungen nach Altenburg an der Saale gekommen.
Friedrich Sander hatte Maler gelernt. Jemand hat sein künstlerisches Talent erkannt und er durfte eine Malschule oder Akademie in Weimar besuchen, wo er u.a. Kirchenmalerei erlernte.
Friedrich Sander war mit Alwine Sander geb.: Reichenbach aus Gorsleben bei Heldrungen verheiratet. Sie wohnten auf dem Almricher Lindenberg. In dem Haus war später ein Lebensmittelladen.
Friedrich Sander hat um 1900 in Bad Kösen bei der Maler- und Dekorationsmaler Firma Koch gearbeitet. Dann hat Friedrich Sander eine eigene Firma in Almrich gegründet,
etwa 1910.
Friedrich Sander ließ vom Baumeister Karl Sander, seinem Bruder, das Haus in der Naumburger Strasse 11 (heute Kösener Strasse 120) bauen.
Einzug war Weihnachten im Jahre 1914.
Zur Familie gehörten die Kinder Fritz, Elise, Erich, Ella und Karl.
Die Söhne Fritz und Karl, beides Malermeister, bildeten die Firma Friedrich Sander und Söhne. Kunden und Auftraggeber waren u.a. Oberlandesgericht, Amtsgericht, Hoch - und Tiefbau – Amt, Kadette, Landesschule Pforta, Gut Schulpforta, Landesweingut Saalhäuser, Klostergut Memleben, Kirchen, Gutshäuser, Rittergüter in der Umgebung und viele private Kunden.
Auch in der Almricher Kirche hat die Firma Friedrich Sander und Söhne gewirkt, leider wurden die Malereien und Fresken nach 1945 übertüncht.
Viele Almricher fanden Arbeit und Ausbildung bei der Firma Sander. Die Betriebsstärke betrug oft ca. 30 Mitarbeiter.
Leider hat der 2. Weltkrieg etliche Mitarbeiter aus der Mitte gerissen.
Malermeister Fritz Sander jun. Ist 1944 in Frankreich gefallen und Malermeister Karl Sander geriet in amerikanische Gefangenschaft.

1945 drohte die Enteignung des Wohnhauses durch Almricher Kommunisten. Das Firmen Auto wurde von den Russen gestohlen.

1947 mit dem Tod von Malermeister Friedrich Sander erlosch die Firma Friedrich Sander und Söhne.


Aufgeschrieben von Gisela Werner geb.: Sander -
Enkelin vom Malermeister Friedrich Sander im März 2010

                                               
                 Friedrich Sander                                Fritz Sander                                  Karl Sander
                   Malermeister                                 Malermeister                               Malermeister 
                    1876 - 1947                              1899 - 1944 vermisst                          1910 - 1984


Malerfirma  Sander


Alte  Rechnung


Kösenerstrasse 120  (Naumburgerstrasse 11)  Frühjahr  1915


Hochzeit  der  Tochter  vom  Malermeister  Sander  etwa  1930

 

Hier ist noch eine Ergänzung, die von Dr.-Ing. Klaus Sander, einem seiner Enkel, erarbeitet wurde:

Der oben erwähnte Malermeister Fritz Sander hieß eigentlich Friedrich Sander, so wie sein Vater.
Um Verwechslungen zu vermeiden, wurde er jedoch von Verwandten immer Fritz Sander genannt.
Fritz Sander wurde Anfang der 1920er Jahre zum Malermeister in Buxtehude ausgebildet.
Buxtehude ist eine Stadt in der Nähe von Hamburg. 1877 wurde dort die Malerschule mit Meisterausbildung
für Maler und Fahrzeuglackierer gegründet. In Deutschland war es die erste Einrichtung dieser Art.
Diese Schule wurde 2016 wegen zurückgehender Schülerzahlen für immer geschlossen.
Auf dem Foto des Wintersemesters ist Fritz Sander in der mittleren Zeile als zweiter von rechts zu sehen.
Am 20.März 1925 erhielt er den Meisterbrief. Durch das Geburtsdatum ist hier zu sehen,
dass Fritz Sander eigentlich Friedrich Sander hieß. Nach der Ausbildung ging es mit Arbeit in der Malerfirma los,
die ihm und seinem Vater gehörten. Anfang der 1920er Jahre heiratete Fritz Sander seine Frau Aenne (1901 - 1975),
die vor der Hochzeit den Nachnamen Bock hatte.


Fritz und Aenne Sander, geb. als Aennne Bock, Hochzeit am 7.Juli 1928


Fritz Sander arbeitet hier als Malermeister zusammen mit einem Mitarbeiter der Firma


Meisterbrief 1925


Wintersemester Buxtehude