D D R      F e r n s e h g e s c h i c h t e

Schon früh begann das Oberspreewerk mit der Entwicklung des Fernsehens der DDR. Dazu wurden auch Fernsehempfänger benötigt. Es entstanden jährlich neue Prototypen. Fernsehempfänger waren zunächst als Reparationszahlung an die UdSSR zu liefern. Schon 1952, zum Start des Fernsehens, kam das Modell Rembrandt in großen Stückzahlen für den heimischen Markt heraus. Die Nachfrage nach Fernsehgeräten war so stark, dass ein Vorbestellsystem eingerichtet werden musste. Die Wartezeiten dauerten bis zu fünf Jahre. Erst als Ende der 50er-Jahre drei weitere Betriebe Fernseher fertigten, begann sich die Lage zu entspannen.

 

Von diesem Fernsehgerät mit 18 cm × 24 cm Rechteckbildröhre (2146) wurde eine Musterserie von rund 50 Stück an die UdSSR geliefert. Es wurde auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1951 der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Gerät hatte äußerlich eine starke Ähnlichkeit mit dem "Volksfernseher" E1, der 1939 auf der Berliner Funkausstellung gezeigt wurde, aber die Serienfertigung infolge des Krieges nicht mehr erreichte.

 

Das offizielle Fernsehen der DDR begann aber erst am 3. Januar 1956. 1955 gab es erst 13.000 Fernsehgeräte, die dann bis 1959 schnell auf 600.000 anwuchsen, als in drei Betrieben gleichzeitig gefertigt wurde.

Der Wettkampf um das Fernsehen in Ost und West ging weiter. Als der NWDR seine Sendeleistung erhöhte, konnte das West-Fernsehen auch in großen Teilen der DDR empfangen werden. Nur Ostsachsen und Ost-Mecklenburg-Vorpommern konnten es nicht empfangen - diese Gegend wurde bald als
"Tal der Ahnungslosen" bezeichnet.
Gelegentlich sah man FDJ-Mitglieder, die auf Hausdächer stiegen, um Fernsehantennen wieder auf heimische Sender zu richten. Half das nichts, wurden die "unnötigen" Kanalwählerstreifen ausgebaut und eingesammelt.
Nun konnte man nur noch einen Sender empfangen, und zwar den heimischen.

Nachdem Anfang der 1950er Jahre der erste Anlauf zu einem mechanisch basierten Farbfernsehen (System CBS) sowohl in den USA wie auch in Moskau gescheitert waren, wartete man im Rest der Welt auf eine Verbesserung des bereits vollelektronisch arbeitenden amerikanischen NTSC Systems mit dem Ziel eine stabile Farbartübertragung zu gewährleisten.
Diese Verbesserungen fanden ihren Niederschlag in den Farbsystemen PAL und SECAM sowie einer vernünftigen Fertigungsreife bei der Erzeugung von Farbbildröhren. 
Und so kam es mit dem 3. 10. 1969 zur Aufschaltung des 2. DFF Fernsehprogramms in FARBE gesendet vom neuen Berliner Fernsehturm auf dem Alexanderplatz auf UHF Frequenzen.
1969 war zugleich das Jahr des 20. Jahrestages der DDR - 1949/1969. Und zu jener Zeit erhob der sozialistische Block noch den Anspruch den Westen überholen zu wollen.
Was jetzt noch fehlte war ein Farbfernsehempfänger der etwas ganz besonderes sein sollte - und auch den lieferte der VEB RFT Staßfurt pünktlich zum Festtag ab.   



Aus der Reihe Televisionen der DDR der RFT Color-20 - Das erste Volltransistor Farbfernsehgerät Europas!?

 

 

   Gern gesehen waren die Antennen in Richtung West nicht, aber verboten war es auch nicht.


Heute noch funktionsfähig, ein Standgerät der Firma Staßfurt

Uwe Wenzel  Juni  2010