H o c h w a s s e r 2 0 1 3
Rentner soll für freie
Meinungsäußerung in einen
Leserbrief 4500,- €uro Strafe zahlen!
Hochwasser 2013 in Almrich
- Schäden sind überschaubar aber hausgemacht ! Noch mal glimpflich
davongekommen! Das Schicksal Altalmrichs hing am seidenen Faden.
Wo liegen die Schwachpunkte
des Hochwasserschutzes für Almrich? Was lernen wir daraus?
1. Das Hochwasser der kleinen Saale 2013 wurde
durch
zu niedrige Sperrwerksanlage in Bad Kösen
verursacht.
Diese Anlage muss durch mindestens 50 cm hohe Bohlen erhöht werden um
einen Überlauf, wie
geschehen, zu verhindern. Viel zu spät wurden provisorische Bretter
angebracht. Bei der geplanten
Erneuerung des städtischen Brückenteiles muss eine generelle
Erneuerung der mehrere 100Jahre
alten Stauanlage vorgenommen werden.
Was geschieht wenn dieses
Sperrwerk aus Altersschwäche bricht???
Dann bricht die Flut ungebremst durch die kleine Saale, den Scheitbach
und Schulpforte nach
Almrich und große Teile Schulpfortas und Almrichs werden überflutet.
Wenn dieser Super Gau eintreten sollte, hilft nur noch eine
vorbereitete Stahlplatte, die vor der
Brücke nach der Kläranlage Bad Kösen von oben herabgelassen wird und
den Durchlass der
Brücke versperrt. Diese Platte muss ständig zur Verfügung stehen und
in der KA deponiert werden.
2. Der Rückstau der kleinen Saale und damit die Überflutung
der Teichwiesen mit den
Anliegergrundstücken der Pfortastraße, wurde durch die Staueinrichtung
der
ehemaligen Schneidemühle des Energieanlagenbetreibers verursacht. Eine
Beseitigung der
Staubretter wurde viel zu spät vorgenommen.
Was ist zu tun ?
Der Energieerzeugungsanlagenbetreiber ist über die Erteilung der
Betriebserlaubnis und des Wasserrechtes vertraglich dazu zu
verpflichten, die
Stauanlage kurzfristig technisch so zu erneuern, dass ein
ungehinderter Durchlauf gewährleistet und
ein Rückstau bei Hochwasser aus zu schließen ist.
Es muss gewährleistet werden, dass auch ein bestimmter Personenkreis
von Behörden bei
Abwesenheit des Betreibers, diese Anlagen bedienen können. Es kann
nicht sein, dass die vor Ort
tätigen Feuerwehrleute nicht eingreifen dürfen, weil es eine
Privatanlage ist. So die Aussage am
02.06.2013 von befragten
Feuerwehrleuten.
Erst am 03.06.2013, als es schon zu spät war, wurden die Bretter der
Stauanlage durch den Betreiber
beseitigt, so die Aussage der betroffenen Anlieger. Bleibt die Frage:
Wann wurde der
Eigentümer benachrichtigt? Er hätte die Situation erkennen müssen, war
er doch am Vortag in der
Anlage.
Auf einem Bild unter
www.naumburg-almrich.de
unter Bilder, ist dieser Sachverhalt deutlich zu
sehen.
Zur Erklärung:
Noch bis 1979 wurde die ehemalige Schneidemühle mit eigener
Energieanlage
betrieben. Der damalige Betreiber bat mich damals, die vorhandene
Stauanlage zu reparieren. Dazu
wurden von mir Höhen
verstellbare Stahlplatten angefertigt und eingesetzt, die bis zur
Übernahme
durch
den jetzigen Eigentümer
funktionstüchtig vorhanden waren. Vermutlich wurden sie
abgesenkt durch zusätzliche Aufsetzbretter erhöht, wie nachweisbar
beschrieben. Damit sind auch
die starken Ablagerungen auf der linken Seite zu erklären,
die die Stauwirkung zusätzlich
verstärken. Auf diesen Zustand wurde die STAU als zuständige
Behörde,
anlässlich der Gewässerschau im Frühjahr 2013, von mir hingewiesen.
Nachtrag: Am 7.6.
machte ich Nahaufnahmen vom Turbinengang vom Mischfutterwerk aus. Es
ist
sichtbar dass die von mir eingebauten verstellbaren Schotts entfernt
wurden und durch ca. 3-4m
lange Stahlplatten ersetzt wurden Zusätzlich wurden noch Stahlplatten
in Fließrichtung eingebaut so
dass das gesamte Wasser nur über den Turbinengang ablaufen kann. Diese
Absperrungen sind nicht
Höhen verstellbar. Beim Einbau zusätzlicher Aufsatzbretter, wie
geschehen, musste es zu den
Überschwemmungen kommen.
3. Altalmrich ist bei noch größerem Rückstau des Unterlaufes der
kleinen Saale von der großen Saale,
über das Grundstück
Hilffert durch Überflutung gefährdet. Eine weitere Gefährdung besteht
durch
Rückstau über die Regenwasserleitung und Austritt des Wassers aus den
Schachtdeckel vor dem
Grundstück Hilffert.
Diese Gefahr zu verhindern, ist durch Einbau einer Rückschlagklappe
oder Schieber möglich.
Auch eine rechtzeitige
Beschwerung des Kanaldeckels mit Sandsäcken würde den Zweck erfüllen.
Die Staustufe in der großen Saale, gegenüber des
Horizontalfilterbrunnens der TWN, ist zu
beseitigen. Sie hat Ihre Notwendigkeit einer Anhebung des Grundwassers
für den Brunnen
verloren, da die anderen vorhandenen Brunnen ausreichend Wasser
fördern.
Es ist bekannt dass derartige Pläne bei der TWN vorliegen.
Diese Pläne sollten schnellstens umgesetzt werden.
Damit würde der Rückstau der kleinen Saale um mindestens 50 cm
verringert, ausreichend um
Altalmrich vor Überflutung über die kleine Saale zu schützen.
4. Es ist zu erwägen ein kleines Depot an Sandsäcken im Ort z. B. in der alten
Schule einzurichten.
5. Zusammengefasst kann gesagt werden, dass relativ wenig finanzieller Aufwand
nötig ist den
Hochwasserschutz für Almrich mit den vorgeschlagenen Maßnahmen
weitestgehend zu
gewährleisten.
Heinz Reumann
Nach dem Hochwasser 2013 in Almrich, ist
vor dem nächsten Hochwasser.
Während die Menschen längs der Elbe und an anderen
Flüssen immer noch gegen die Fluten kämpfen und viele ihre Existenz verloren
haben, geht das Leben in Almrich wieder seinen gewohnten Gang.
Das Hochwasser ist vorbei und hat die Saale
–Unstrut - Region
unterschiedlich stark betroffen.
Wenn die Sonne vom blauen Himmel strahlt, werden
die schlimmen Ereignisse und Ihre Folgen bei den wenigen Betroffenen in Almrich
aber auch bei den Behörden und Politikern in den Hintergrund treten und vom
Tagesgeschäft verdrängt. Ist man selbst nicht unmittelbar geschädigt, macht man
sich das hoffentlich nicht zu leicht und schiebt
bei
der nachträglichen Analyse des bisherigen Hochwasserschutzes, Fehler und Lücken
den Vorgängern und jetzigen Pensionären zu.
Bis heute sind noch keine Verlautbarkeiten
unserer regionalen Politiker zu vernehmen. Verständlich ! Bei den schlimmen
Zuständen in den betroffenen Gebieten des Burgenlandkreises, hat man
vordringlichere Aufgaben zu bewältigen Man darf gespannt sein, welche Maßnahmen
man in Angriff nehmen will. Vor den Wahlen macht man noch ein bisschen auf
Mitgefühl und verspricht „Alles zu tun“. Zugegeben, es ist viel getan worden in
den immer wieder betroffenen Gebieten. Aber eben noch nicht genug, obwohl es
möglich gewesen wäre, wie einzelne Interviews beweisen.
Der Kampf gegen
die Fluten, muss auch ein Kampf gegen Bürokratie und regionale Grenzen sein.
Deshalb
liegt es in Zukunft an den Bürgern und Ihren Vertretern, in Zukunft nicht locker
zu lassen, wenn es gilt, den Hochwasserschutz zu verstärken. Das nächste Mal
kommt bestimmt, dann könnten wir dran sein.
Daran müssen wir
messen, was Sie wert sind. Die Gelegenheit
haben wir alle im September.
Doch zurück zur Situation in Almrich und
Schulpforte. Die Pfortenwiesen zwischen B87 und kleiner Saale als auch zwischen
Bahnlinie und Straße, wurden von den Klosterbrüdern als Polder mit Abflussgräben
bei Überschwemmungen vorgesehen. Die Wiesen und Ackerflächen links und rechts
der B87 bieten große Flächen um Hochwasser aufzunehmen und die Ansiedlungen zu
schützen. In den 60er Jahren wurden die Gräben zu gepflügt um Ackerland zu
gewinnen. Die Sperranlagen überließ man dem Verfall. Saaletalsperren gab es
damals nicht. Nun bin ich gespannt wie man mit den 2 Flutbrücken der B87, die
den Abflussweg des Hochwassers über den „Pfortenwiesenbach“
vorgeben, bei der unsinnigen Begradigung der
B87 umgeht. Wer zeichnet da verantwortlich? Pläne mit Nebenanlagen wurden nie
veröffentlicht. Sind
Fußweg oder
Radweg eingeplant?
H.R.
06.06.2013
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