Paul Schultze-Naumburg

 

Ein großer Zeitgenosse Nietzsches stammt aus Almrich 

In der DDR- Zeit todgeschwiegen, tauchte der Name von Paul Schultze -Naumburg in Verbindung der Wiederbelebung der Saalecker Werkstätten wieder auf.

Diese Zeilen sollen nur die Verbindung eines Menschen aus unserem Dorf, zu seinen Werken und seinem Bekanntheitsgrad herstellen. Die Bewertung wurde schon längst von kompetenten Personen vorgenommen.

Der bedeutende Maler, Architekt und Autor von wegweisenden Schriften zu Stilrichtungen, wurde in Altenburg an der Saale (Almrich) geboren und vertrat die Ideologie und Rassentheorie eines Nietzsche. Er wurde damit später auch Wegbereiter und Steigbügelhalter der kommenden Nazidoktrin Hitlers. Mit den "Saalecker Werkstätten" gründete er einen gesellschaftlichen Treffpunkt für namhafte Künstler,  Architekten,  Autoren und Wissenschaftlern seiner Zeit. Später waren auch Nazigrößen seine ständigen Gäste.
Diese sorgten auch dafür, dass die lukrativen Aufträge nicht ausblieben. So wurden die Werkstätten auch ein florierendes Unternehmen, das an namhaften Bauwerken beteiligt war. Selbst die Damenmode seiner Zeit blieb nicht ohne seinen Einfluss. Seine befreienden Modelle der Damenkleidung führte zur Abschaffung einengender Korsagen und der deformierenden spitzen Schuhform. Dieser "biedermeiersch wirkende Heimatstil", führte u.a. dazu, dass er von Hitler ins Abseits gestellt wurde und nur noch wenig Aufträge erhielt.

Nachforschungen unsererseits ergaben, dass sein Geburtshaus eher ein Gartenhaus, am Hang zwischen Friedhof und Kösener Straße in Höhe NETTO Kaufhalle, auf dem jetzigen Grundstück Kösener Straße 85 stand. Das Haus soll einen Italienischen Stil gehabt haben. Der Stil soll dem des Hauses von Prof. Wartenberg geähnelt haben.
Von diesem herrlichen Reich seiner Kindheit, dass von der Schweinsbrücke bis nahe an das Dorf reichte, blieb am Ende nur noch jenes Stück Gartenland übrig, wo Schultze Naumburg seine Ihn prägende Kindheit verbrachte.

Abschließend ein Urteil aus dem Internet zu den " Saalecker Werkstätten", ein Werk Schultze - Naumburgs:
" Die Konzeption des Parks in den Saalecker Werkstätten als Landschaftskathedrale, Kalendarium und Landschaftstempel mit samt der tatsächlichen landschaftlichen Einbettung, stellt eine landschaftsarchitektonische und geomanische Meisterleistung dar"

P.S.
 Zur DDR Zeit waren die Sänger des Altenburger Volkschores oft zu Gast in dem damaligen Altenheim. Viele wussten die Geschichte dieses Gebäudes mit seinen Anlagen und seine Verbindung zu Almrich nicht. Man kann es nachholen!

                                                                                                                                                
H.R. & U.W.

Paul Schultze-Naumburg - Herkunft und frühe Jahre

Paul Schultze-Naumburg kam am 10. Juni 1869 als Paul Eduard Schultze in Altenburg an der Saale (Almrich), einem Dorf bei Naumburg an der Saale (heute eingemeindet), zur Welt. Sein Vater Gustav Adolf Schultze (1825-97) war Porträtmaler und seine Mutter die gebürtige Emma Lienemann.(1833-95)

                                      

Aus der 1854 geschlossenen Ehe gingen 6 Kinder hervor: 1854 eine Tochter Fanny, 1855 der älteste Sohn Richard, 1857 Max, 1861 Arthur, 1867 Joh. Katharina (lebte nur 1 Monat) denen Paul als jüngster folgte.
Kurz nach der Heirat zog das Paar in das Haus Lindenring 4 in Naumburg.
Dort verkehrte dann auch häufiger der junge Friedrich Nietzsche.

                                     
In diesem Haus verbrachte Paul Schultze seine Kindheit und Jugend.
Zitat Paul Schultze-Naumburg: "ein wunderschönes Haus mit fünf Fenstern, zwei Stockwerken und einem Mansardendach, von dem ich annehme, dass es für meine architektonische Haltung nicht ohne Einfluss geblieben ist."

                                       
                 Paul Schultze im Alter von ca. vier Jahren                                                 Paul Schultze als Jugendlicher

Schon in seiner Kindheit fing Paul Schultze-Naumburg zu zeichnen an. Sein Vater erteilte ihm selbst den ersten Zeichenunterricht. Auch in die Dichtung wurde der Knabe frühzeitig eingeführt.
Neben der Freude am Zeichnen war bei Paul Schultze auch ein Interesse für Literatur und Naturwissenschaft vorhanden.

Um eine Verwechslung mit einem gleichnamigen Schüler auszuschließen hatte Schadow Paul Schultzes Vater Gustav Adolf einfach den Namen der väterlichen Geburtsstadt an den Familiennamen angehängt. Dies wurde von Paul Schultze wieder aufgegriffen, der sich seit Beginn seiner Studienzeit dann Paul Schultze-Naumburg nannte.

Weitere Informationen über Paul Schultze - Naumburg erhalten Sie hier:
http://www.saaleck-werkstaetten.de/

 


NTB  12.08.2013